Karlsruhe – Hand in Hand Menschenkette am 24.Jan. 2022

gegen Verschwörungsmythen und Rechte Hetze

Mitdenken. Mitfühlen. Mit Maske. Mit Impfung

Die Menschenkette letzte Woche war ein riesiger Erfolg! 800 Menschen haben gemeinsam gezeigt: Verschwörungsmythen und Rechte Hetze haben keinen Platz in Karlsruhe – daran wollen wir diesen Montag, 24. Januar ab 17:45 Uhr auf dem Marktplatz anschließen und hoffen, dass wir Zahl von letzter Woche nochmal übertreffen können!

Querdenken ist keine einheitliche Bewegung. Es finden sich Gruppen zusammen, die in Erscheinungsbild, Alter oder Bildungsgrad unterschiedlicher nicht sein könnten. Es finden sich Impfgegner*innen, Reichsbürger*innen, Anthroposoph*innen und Esoteriker*innen. Eine einheitliche politische Ideologie hat sich bislang nicht herausgebildet. Doch sie befinden sich in einem Prozess der Selbstradikalisierung, was sich unter anderem in verbalen und körperlichen Übergriffen auf Menschen, die im Einzelhandel oder im Gesundheitswesen arbeiten, zeigt.

Sie sind vielleicht nicht alle Rechtsextreme. Aber sie marschieren mit ihnen. Sie sehen sich selbst vielleicht nicht als Antisemit*innen, ziehen jedoch historische Verbindungen zwischen sich und den Opfern des Nationalsozialismus und verteilen gelbe Sterne mit der Aufschrift „ungeimpft“. Die Narrative, die sie bedienen, sind Teil rechter Ideologien, sie sind von Grund auf antisemitisch und antidemokratisch. Sie haben in unserer Gesellschaft, weder in Karlsruhe noch sonst irgendwo einen rechtmäßigen Platz.

Das heißt nicht, dass wir die Maßnahmen der Regierung alle stillschweigend gutheißen. Inhaltliche Kritik ist mehr als legitim. In Fabriken arbeiten Menschen weiter tagtäglich mit hunderten um sich herum, während sie ihre freizeitlichen Kontakte auf Null runterfahren. So etwas zeigt einerseits, wie uneinheitlich die Regierung den gesundheitlichen Schutz und die Eindämmung des Virus‘ vorantreibt und andererseits wie kurzfristig solche Maßnahmen gedacht werden. Die aktuelle Stärke der Coronaleugner*innen-Bewegung spiegelt den Vertrauensverlust in die Pandemiepolitik der Bundes- und Landesregierungen wider, die wiederholt das baldige Ende der Pandemie und damit der Einschränkungen von persönlichen und politischen Freiheiten angekündigt haben, um dann mit jeder neuen Welle das Gegenteil zu tun.

Inhaltliche Kritik ist und bleibt immer legitim. Sie gehört zum demokratischen Diskurs. Doch von einer „Weltregierung“ zu fabulieren, die einen „Bevölkerungsaustausch“ vorbereitet. Oder von einer „Pharmalobby“ zu sprechen, die für die Pandemie verantwortlich ist, das hat nichts mit echter Maßnahmenkritik zu tun. Die Querdenken-Bewegung geht nicht für ein besseres Gesundheitssystem auf die Straße oder für eine finanzielle Entlastung der Menschen, die in der Pandemie so viel verloren haben. Ihr vermeintlicher Protest für die Freiheitsrechte aller ist letztlich ein Protest für das eigene Recht, sich so zu verhalten, wie man gerade will. Die Demonstrationen denken nicht quer, sie denken egoman.

Lasst uns daher gemeinsam ein Zeichen gegen Rechts setzen. Für eine solidarische Gesellschaft heißt es: Mitdenken. Mitfühlen. Mit Abstand. Mit Impfung.

 Ansprechpartner*Innen: Franziska B. und Pawel B.

Teilnahmebedingungen für die Menschenkette:
– mindestens OP-Maske oder FFP-2-Maske (empfohlen !!)
– Mindestabstand 1,50m (Schal/Tuch mitbringen)
– bei Erkältungssymptomen bitte zuhause bleiben

 Ansprechpartner*Innen: Franziska B. und Pawel B.