Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit beschreibt alle Haltungen und Verhaltensweisen, die sich gegen ethnische, soziale, kulturelle Minderheiten richten. Diese entstehen aus Ressentiments und tendieren dazu, in Gewalt zu münden. Die Gründe für diese Ressentiments können religiös, rassistisch, politisch, sozial und kulturellen Ursprungs sein und aus derartigen Vorurteilen resultieren.
Diese Haltungen und Verhaltensweisen führen zu einer Ausgrenzung von Menschengruppen im Spektrum von der Verweigerung gesellschaftlicher Teilhabe bis zu ausgrenzender Gewalt ausgeprägt ist. Vorbehalte und Ausgrenzung unterschiedlicher Menschengruppen findet auch in aufgeklärt-toleranten Kreisen statt, oftmals weniger gesehen und durch Codes und stillschweigende Ausgrenzung.
Gemeinsam haben die unterschiedlichen Feindschaften gegenüber Gruppen eine „(…) vermeintliche Unverträglichkeit von Eigenschaften der abgelehnten Gruppe mit den Gewohnheiten der Mehrheit(…)“ (Benz, 2019).
Die einzelnen Ausprägungen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sind (nach Wilhelm Heitmeyer): Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Etabliertenvorrechte (d.h., dass diejenigen, die zuerst da sind, mehr Rechte haben sollen als etwa Zugezogene), Sexismus und Heterophobie (d.h. Angst vor Menschen, die von der Mehrheitsgesellschaft als „anders“ definiert werden, z.B. Homosexuelle, Behinderte oder Obdachlose).
Zu ergänzen sind hier Antifeminismus und Ableismus (die Feindlichkeit gegenüber Menschen mit Behinderung), die in der jüngeren Vergangenheit mit einer eigenen Begrifflichkeit sichtbar werden.
Literatur: Benz, Wolfgang: Alltagsrassismus. Feindschaft gegen „Fremde“ und „Andere“. Frankfurt/M 2019.