Unser Selbstverständnis des Netzwerks

Das Netzwerk Karlsruhe gegen rechts ist ein Zusammenschluss von Vertreter*innen öffentlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen und Gruppen in Karlsruhe, die sich im Rahmen ihrer professionellen oder ehrenamtlichen Tätigkeit gegen Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit engagieren.

Unser Selbstverständnis
Was ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit?

Netzwerk Karlsruhe gegen rechts

Das Netzwerk Karlsruhe gegen rechts ist ein Zusammenschluss von öffentlichen, kulturellen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen in Karlsruhe, die sich im Rahmen ihrer professionellen oder ehrenamtlichen Tätigkeit gegen rechts engagieren.

Die Krisen unserer Zeit sind vielfältig und stellen uns vor immer größere Herausforderungen. Rechtsradikale Parteien und nationalistische Ideologien erstarken als Profiteure weltweit – auch in Karlsruhe! Rechte Ideen und Formulierungen sind alltagstauglich geworden.

Kontinuierlicher, massiver Abbau von Sozialleistungen und Privatisierung der Aufgaben des öffentlichen Gemeinwesens begünstigten diese Rechtsentwicklung. Facetten der Offensive von rechts sind zum Beispiel Propaganda gegen Geflüchtete, Verschwörungstheorien, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, wie Hetze gegen queere oder jüdische Menschen, genauso wie Kriegsvorbereitung. Nationalismus, Rassismus, Antifeminismus und rechte Hetze haben Konjunktur und halten inzwischen Einzug in alle Bereiche des öffentlichen Lebens – nicht nur bei der AfD. Auch wenn sich das Vorgehen in den letzten Jahren gewandelt hat: Die Gefahr von rechts bleibt real!

Wir wollen, dass Karlsruhe heute und in Zukunft eine Stadt ist, in der sich alle Menschen frei und ungefährdet entfalten können. Daher sind wir für ein gutes, würdevolles Leben, Vielfalt und Frieden ohne Militarismus und Krieg.

Die Erfahrung zeigt, dass Rechte besonders dort stark sind, wo sie mit wenig Widerstand oder lediglich symbolischen Gegenaktionen rechnen müssen. Wir wollen nicht erst aktiv werden, wenn Rechte Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen, sondern setzen auf kontinuierliche und aktive Protestarbeit und -kultur:

Information und Aufklärung

Wir wollen Informationen, die es zu rechten Strömungen allgemein, aber auch zur lokalen Szene, gibt, bündeln und in geeigneter Form darüber aufklären. Ebenso sollen bereits bestehende Informations-, Beratungs- und Aktionsangebote in der Öffentlichkeit bekannter gemacht werden.

Prävention und Bildungsarbeit

Wir setzen uns für eine Intensivierung der Bildungsarbeit ein, um für Erscheinungsformen rechter Ideologien zu sensibilisieren. Dazu gehört auch die Unterstützung der Erinnerungsarbeit. Wir suchen dafür die Zusammenarbeit mit Schulen, Einrichtungen der Jugendhilfe, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Vereinen und anderen Organisationen, um zielgruppenorientiert Angebote zu machen oder zu entwickeln. Wir nutzen das Netzwerk, um themenbezogene

Veranstaltungen oder Bildungsangebote unserer Netzwerkpartner einer breiteren Öffentlichkeit zu kommunizieren.

Aktion

Wir nutzen das Netzwerk als Plattform, um Widerstand und Protest gegen Aktivitäten von rechts zu mobilisieren Wir nutzen einen Blumenstrauß an Aktionsformen – von bunten Flashmobs bis hin zu zivilem Ungehorsam , bei denen wir situationsbezogen gesellschaftlich relevante Themen im Kampf gegen rechts aufgreifen.

Die Leugnung der Naziverbrechen ist keine Meinungsäußerung, die eine Demokratie aushalten muss. Faschismus ist und bleibt menschenverachtend!

Selbstverständnis herunterladen

Sie können gerne unser Selbstverständnis herunterladen, ausdrucken und an Interessierte oder Bekannte verteilen. Oder verweisen Sie einfach auf unsere Webseite: www.ka-gegen-rechts.de

Was ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit?

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit umfasst Stereotype, Vorurteile und Diskriminierungen gegen Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen in unserer Gesellschaft. Alle diese Abwertungen basieren auf einer Ideologie der Ungleichwertigkeit, also der Vorstellung, dass Angehörige dieser Gruppen wegen ihrer „Andersartigkeit“ weniger wert sind und weniger Respekt verdienen als Angehörige der Mehrheitsgesellschaft.

Die einzelnen Ausprägungen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sind (nach Wilhelm Heitmeyer): Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Etabliertenvorrechte (d.h., dass diejenigen, die zuerst da sind, mehr Rechte haben sollen als etwa Zugezogene), Sexismus und Heterophobie (d.h. Angst vor Menschen, die von der Mehrheitsgesellschaft als „anders“ definiert werden, z.B. Homosexuelle, Behinderte oder Obdachlose).

gruppenbezogene-menschenfeindlichkeit
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Quelle: http://www.uni-bielefeld.de/ikg/projekte/GMF/WasIstGMF.html