Unser Selbstverständnis des Netzwerks

Das Netzwerk Karlsruhe gegen rechts ist ein Zusammenschluss von Vertreter*innen öffentlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen und Gruppen in Karlsruhe, die sich im Rahmen ihrer professionellen oder ehrenamtlichen Tätigkeit gegen Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit engagieren.

Unser Selbstverständnis
Was ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit?

Netzwerk Karlsruhe gegen rechts

Das Netzwerk Karlsruhe gegen rechts ist ein Zusammenschluss von Vertreter*innen öffentlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen und Gruppen in Karlsruhe, die sich im Rahmen ihrer professionellen oder ehrenamtlichen Tätigkeit gegen Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit engagieren.

Seit der Stadtgründung haben in Karlsruhe Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Bekenntnisse gelebt und zur Entwicklung unserer Stadt und unseres Gemeinwesens beigetragen. Karlsruhe soll auch heute und in Zukunft eine Stadt bleiben, in der sich alle Menschen, die hier leben, im Rahmen eines demokratischen Miteinanders frei und ungefährdet entfalten können. Wir wenden uns deswegen gegen alle Formen des organisierten Rechtsextremismus, aber ebenso gegen rechtsextreme und rechtspopulistische Tendenzen aus der „Mitte“ der Gesellschaft.

Rechtsextreme und rechtspopulistische Aggression gefährdet nicht nur die unmittelbar davon betroffenen Personen und Gruppen, sondern unsere Demokratie insgesamt. Wir betrachten das Engagement gegen rechts als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und als Anliegen, das uns über weltanschauliche, parteipolitische und kulturelle Unterschiede hinweg verbindet. Die Mitarbeit im Netzwerk steht allen Gruppierungen offen, die sich für eine vielfältige und offene Gesellschaft in Karlsruhe einsetzen und bereit sind, ihre Ideen und ihr Engagement in die Zusammenarbeit einzubringen.

Das Netzwerk Karlsruhe gegen rechts versteht sich als Plattform, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam oder in Arbeitsgruppen wirksame Strategien zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Rassismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu erarbeiten und umzusetzen. Koordiniert und unterstützt werden die Aktivitäten des Netzwerks durch die Fachstelle für Demokratie und Vielfalt im StJA e.V.

Wir wollen nicht erst aktiv werden, wenn Rechtsextremisten Aufmärsche anmelden oder auf andere Weise Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen, sondern setzen auf kontinuierliche Arbeit gegen rechts, für Vielfalt und ein demokratisches Miteinander in Karlsruhe. Dafür nutzen wir unterschiedliche Formen und Wege:

Information und Aufklärung

Wir wollen Informationen, die es zum Rechtsextremismus allgemein, aber auch zur lokalen Szene gibt, bündeln und in geeigneter Form darüber aufklären. Ebenso sollen bereits bestehende Informations- Beratungs- und Aktionsangebote in der Öffentlichkeit bekannter gemacht werden.

Prävention und Bildungsarbeit

Wir setzen uns für eine Intensivierung der Bildungsarbeit ein, um für Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu sensibilisieren. Dazu gehört auch die Unterstützung der Erinnerungsarbeit. Wir suchen dafür die Zusammenarbeit mit Schulen, Einrichtungen der Jugendhilfe, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Vereinen und anderen Organisationen, um zielgruppenorientiert Angebote zu machen oder zu entwickeln. Wir nutzen das Netzwerk, um themenbezogene Veranstaltungen oder Bildungsangebote unserer Netzwerkpartner einer breiteren Öffentlichkeit zu kommunizieren.

Aktion

Wir nutzen das Netzwerk als Plattform, um Widerstand oder Protest gegen Aktivitäten von Rechtsextremisten zu mobilisieren und Kampagnen, Veranstaltungen oder andere Aktionsformen zu entwickeln, bei denen wir situationsbezogen gesellschaftlich relevante Themen im Kampf gegen rechts aufgreifen.

Selbstverständnis herunterladen

Sie können gerne unser Selbstverständnis herunterladen, ausdrucken und an Interessierte oder Bekannte verteilen. Oder verweisen Sie einfach auf unsere Webseite: www.ka-gegen-rechts.de

Selbstverständnis als PDF

Was ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit?

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit umfasst Stereotype, Vorurteile und Diskriminierungen gegen Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen in unserer Gesellschaft. Alle diese Abwertungen basieren auf einer Ideologie der Ungleichwertigkeit, also der Vorstellung, dass Angehörige dieser Gruppen wegen ihrer „Andersartigkeit“ weniger wert sind und weniger Respekt verdienen als Angehörige der Mehrheitsgesellschaft.

Die einzelnen Ausprägungen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sind (nach Wilhelm Heitmeyer): Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Etabliertenvorrechte (d.h., dass diejenigen, die zuerst da sind, mehr Rechte haben sollen als etwa Zugezogene), Sexismus und Heterophobie (d.h. Angst vor Menschen, die von der Mehrheitsgesellschaft als „anders“ definiert werden, z.B. Homosexuelle, Behinderte oder Obdachlose).

gruppenbezogene-menschenfeindlichkeit
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Quelle: http://www.uni-bielefeld.de/ikg/projekte/GMF/WasIstGMF.html