3. Kongress des Netzwerks Karlsruhe gegen Rechts
Rechte Netzwerke – die verkannte Gefahr für die Demokratie
16. Oktober 2021, 10.00 Uhr bis 17.30 Uhr
jubez, Kronenplatz 1, 76133 Karlsruhe
Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der rechte Einstellungen und Überzeugungen an vielen Stellen fest verankert sind. Eine Gesellschaft, in der Menschen aufgrund bestimmter Eigenschaften täglich ausgegrenzt und diskriminiert werden. Viele sprechen von einem gesellschaftlichen Rechtsruck. Nicht erst seit dem Mordfall Walter Lübkes konnten weitreichende rechte Netzwerke aufgedeckt werden. Und doch ist immer wieder die Rede von Einzelfällen. Doch, dass diese Taten und Haltungen mitnichten ohne Netzwerke, die sich über Social -Media -Kanäle, jedoch auch bis hin zu staatlichen Sicherheitsbehörden erstrecken, ist kein Geheimnis und dennoch wird darüber besonders von behördlicher Seite gerne darüber hinweg geschaut. Auch kann durch solche Netze ein frauenfeindliches Bild wieder in der Gesellschaft eine breite Adaption finden.
Das Netzwerk Karlsruhe gegen Rechts hat sich gegründet, um dort aktiv zu werden, wo Menschen angegriffen und ausgegrenzt werden. Bei unserem ersten Kongress 2018 haben wir uns intensiv mit den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und dem Rechtsruck auseinander gesetzt. 2019 haben wir unsere eigene Rolle im Hinblick auf strukturellen Rassismus und Diskriminierungsverhalten reflektiert. In diesem Jahr wollen wir uns der strukturellen Ebene in rechten Netzwerken und deren Einfluss auf einen Antifeminismus und auf Sicherheitsbehörden widmen. Auch nach der Bundestagswahl wollen wir uns gezielt mit Strukturen der neuen Rechten und deren potenzielle Gefahr für unsere Demokratie beschäftigen.
Am Vormittag werden neue Entwicklungen bei der äußersten Rechten sowie deren Netzwerkstrategien und Frauen- und Geschlechtsbilder vorgestellt. Dabei werden auch Zusammenhänge erläutert und beleuchtet, wie sich die Themenbereiche gegenseitig bedingen und ergänzen. Am Nachmittag werden zwei Vorträge einen Einblick in die Vernetzung der neuen Rechten in Baden-Württemberg und in der Bundeswehr und Sicherheitsbehörden geben. Zudem werden drei Workshops zu den einzelnen Themen angeboten, die sich unter anderem mit Argumentationshilfen gegen rechte Parolen und Aussagen befassen werden.