2. Kongress des Netzwerks Karlsruhe gegen Rechts
„Alltägliche Formen der Ungleichwertigkeit – Was hat das mit uns zu tun?“
Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der rechte Einstellungen und Überzeugungen an vielen Stellen fest verankert sind. Eine Gesellschaft, in der Menschen aufgrund bestimmter Eigenschaften täglich ausgegrenzt und diskriminiert werden. Viele sprechen von einem gesellschaftlichen Rechtsruck. Doch wer ist eigentlich diese Gesellschaft? Schnell zeigen wir mit dem Finger auf rechtsradikale Kräfte und rechtspopulistische Parteien. Selten fragen wir uns, was wir selbst eigentlich mit diesem Rechtsruck zu tun haben. Sind wir wirklich frei von ausgrenzendem Gedankengut? Oder spielen wir regelmäßig mit unserem Verhalten der Diskriminierung in die Hände?
Das Netzwerk Karlsruhe gegen Rechts hat sich gegründet, um dort aktiv zu werden, wo Menschen angegriffen und ausgegrenzt werden. Bei unserem ersten Kongress 2018 haben wir uns intensiv mit den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und dem Rechtsruck auseinander gesetzt. In diesem Jahr wollen wir uns nun der unangenehmen Frage stellen, welche Rolle wir selbst dabei spielen. Wir werden versuchen unser eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen. Vielleicht gelingt es uns unbewusste Verhaltensmuster aufzudecken.
Wir werden uns gezielt mit den Themenbereichen Ableismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Sexismus beschäftigen. Am Vormittag werden die unterschiedlichen Diskriminierungsformen einführend vorgestellt. Dabei werden auch Zusammenhänge erläutert und beleuchtet, wie sich die Themenbereiche gegenseitig bedingen und ergänzen. Am Nachmittag werden Workshops zu den einzelnen Diskriminierungsformen stattfinden. Referent*innen werden uns aktuelle Entwicklungen aufzeigen. Gemeinsam wollen wir Gegenstrategien entwickeln und dabei nicht nur in die rechte Ecke schauen, sondern auch in den Spiegel.