AT 1996, Regie: Ruth Beckermann, 117 Min.
Weiß gekachelte Räume, Neonlicht, an den Wänden Fotografien von den Verbrechen der deutschen Wehrmacht an der Ostfront. In der Wiener Ausgabe der ab 1995 gezeigten Wanderausstellung „Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht“ dokumentierte Ruth Beckermann Gespräche der einstigen Soldaten untereinander und mit den nachgeborenen Besucher*innen. Von totaler Leugnung bis zum offenen Schuldeingeständnis, von ehrlicher Selbstkritik bis zu trotziger Ignoranz reichen die Reaktionen, die so an allen Orten der Schau wiederkehrten. Begleitet wurde die Ausstellung von rechtsextremen Protesten, die im Schulterschluss mit konservativen Politiker*innen deren Schließung forderten. Nach einem Farbanschlag von Neonazis in Erfurt wurde im März 1999 in Saarbrücken ein Sprengstoffanschlag auf die Ausstellung verübt.
Zu Gast: Hannes Heer (Leiter der „Wehrmachtsausstellung“), Erich Später (Heinrich Böll Stiftung Saar)